Eine Umfrage ergab, dass 27,2 % der Bevölkerung Deutschlands nicht im Land geboren oder ausländische Wurzeln haben und mindestens ein Elternteil aus dem Ausland stammt. Die Studie wurde am Dienstag (4.12.) vom dem Bundesinnenministerium angegliederten Statistischen Bundesamt Destatis veröffentlicht.
Berücksichtigt man, dass das Land etwa 82 Millionen Einwohner hat, weist die Studie darauf hin, dass bis zu 22,3 Millionen im Ausland geboren oder ausländischer Herkunft sind. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Veröffentlichung der Studie im Jahr 2005.
2018 lag diese Zahl beispielsweise bei rund 20,8 Millionen.
Woher kommen Einwanderer?
Der Großteil der Bevölkerung des Landes hat einen Migrationshintergrund aus europäischen und asiatischen Ländern. Etwa 7,5 Millionen haben Verbindungen zu anderen EU-Ländern. 3,5 Millionen mit dem Nahen Osten und 1,1 Millionen mit Afrika.
Die Türkei ist mit 12 % das größte Herkunftsland dieses Anteils der deutschen Bevölkerung, gefolgt von Polen (10 %) und Russland (6 %).
Laut der Umfrage ist Deutsch für 46 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund die Hauptsprache zu Hause, gefolgt von Türkisch (8 %), Russisch (7 %) und Arabisch (5 %).
Was ist mit Flüchtlingen aus der Ukraine?
Der Bericht enthält noch nicht die Veränderungen, die durch die russische Invasion in der Ukraine verursacht wurden, die am 24. Februar begann und nach UN-Schätzungen bereits zur Vertreibung von mehr als 11 Millionen Menschen geführt hat, darunter 4,5 Millionen in andere Länder Deutschland.
Nach den im vergangenen Jahr veröffentlichten Zahlen leben etwas mehr als 300.000 Ukrainer im Land. Seit Kriegsbeginn sind mehr als 335.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland angekommen.
Damit hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainer in weniger als zwei Monaten verdoppelt. Die tatsächliche Zahl liegt jedoch tendenziell höher, da Flüchtlinge visumfrei nach Deutschland einreisen können.
Die deutsche Wirtschaft ist seit Jahrzehnten in hohem Maße auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. In den letzten Jahren wurden neue Gesetzentwürfe ausgearbeitet und genehmigt, um die Einwanderung in das Land zu erleichtern.
Im Gegenzug versuchen deutsche und EU-Politiker, die illegale Einwanderung vor allem aus Afrika und dem Nahen Osten zu unterdrücken, die angesichts der Solidaritätsangebote für Flüchtlinge, die jetzt aus der Ukraine ankommen, Rassismusvorwürfe auf sich gezogen hat.
GB/cn (DW)
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