Die deutsche Industrieproduktion ist im März weniger stark zurückgegangen als erwartet

Daten des Statistischen Bundesamtes zeigten am Mittwoch, dass die deutsche Industrieproduktion im März gesunken ist, wenn auch aufgrund der Bauwirtschaft geringer als erwartet.

Die Industrieproduktion ging gegenüber Februar um 0,4 % zurück, ein geringerer Rückgang als der von den von Reuters befragten Analysten erwartete Rückgang von 0,6 %.

„Der weitere Rückgang der Industrieproduktion im März nach zwei Monaten der Expansion ist eine Erinnerung daran, dass die deutsche Wirtschaft immer noch leidet“, sagte Franziska Palmas, Chefökonomin für Europa bei Capital Economics.

Palmas geht davon aus, dass die Industrieproduktion im Laufe des Jahres leicht steigen wird, im Vergleich zu früheren Mustern jedoch moderat bleiben wird.

Im Februar stieg die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 1,7 %, eine Zahl, die gegenüber einem zuvor angekündigten Anstieg von 2,1 % nach unten korrigiert wurde.

„Der zyklische Abschwung ist zu Ende und der Optimismus ist zurück“, sagte Carsten Brzeski, globaler Leiter für Makroökonomie bei ING. „Der Weg zu einer deutlichen Erholung, insbesondere im Industriesektor, ist jedoch noch lang.“

Die Nachfrage im Industriesektor bleibt schwach. Daten vom Montag zeigten, dass die deutschen Industrieaufträge im März saisonbereinigt und kalenderbereinigt um 0,4 % gegenüber dem Vormonat zurückgingen.

Laut einer separaten Ifo-Umfrage vom Mittwoch meldeten im April 39,5 % der Unternehmen im Industriesektor einen Auftragsmangel, im Vergleich zu 36,9 % im Januar.

„Der Mangel an Aufträgen schadet der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands“, sagte Klaus Wohlrabe, Forschungsleiter beim Ifo.