Frankfurt, 27.05.2022 (AFP) – Deutschland hat sich wegen Menschenrechtsproblemen in Xinjiang erstmals geweigert, Investitionen in China zu unterstützen, sagte der deutsche Wirtschaftsminister am Freitag (27.).
Robert Habeck sagte der deutschen Wochenzeitung Welt am Sonntag, dass das Ministerium Anträge auf Verlängerung von Investitionsgarantien eines in der Region „aktiven“ Unternehmens „nicht akzeptiert“ habe.
Der Minister betonte, es sei „das erste Mal, dass die Investitionsgarantie aus menschenrechtlichen Gründen nicht gewährt wird“.
Und obwohl Habeck das Unternehmen nicht nannte, bezog sich die Ablehnung laut dem deutschen Magazin Der Spiegel auf den deutschen Autogiganten Volkswagen. Volkswagen betreibt zusammen mit seinem chinesischen Partner SAIC ein 2013 eröffnetes Werk in Urumqi, der Hauptstadt von Xinjiang.
Die Kommunistische Partei Chinas wird beschuldigt, mehr als eine Million Uiguren und andere muslimische Minderheiten im fernen Westen in einem jahrelangen Vorgehen festgenommen zu haben, das die Vereinigten Staaten und andere westliche Gesetzgeber als „Völkermord“ bezeichnet haben. China weist die Missbrauchsvorwürfe vehement zurück und nennt sie die „Lüge des Jahrhunderts“.
Der Spiegel sagte unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass die Investitionen zwar nicht direkt in Projekte in Xinjiang flossen, Berlin die Anfrage von Volkswagen jedoch ablehnte, weil „ein Bezug zur Region nicht ausgeschlossen werden kann“.
„Angesichts der Zwangsarbeit und Misshandlung von Uiguren können wir keine Projekte in Xinjiang garantieren“, sagte Habeck der Welt am Sonntag. Er betonte, dass künftige Entscheidungen „von Fall zu Fall“ getroffen würden.
Volkswagen-Chef Herbert Diess sagte im April gegenüber der US-Fernsehsendung 60 Minutes, dass im Werk „keine Zwangsarbeit“ geleistet werde, und fügte hinzu, er wolle das Zentrum offen halten.
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