Deutschland hat 20 Bronzeobjekte aus Benin-Museen an Nigeria übergeben, sagte die deutsche Außenministerin Analina Berbock am Dienstag und ist damit das jüngste europäische Land, das kulturelle Artefakte an seine afrikanische Heimat zurückgibt.
Die Lieferungen sind das bisher deutlichste Zeichen für den wachsenden Drang, Artefakte zurückzugeben, die von Europäern während der Kolonialzeit aus Afrika mitgenommen wurden. Deutschland hat zugestimmt, mit der Rückgabe der im vergangenen Jahr in seinen Museen aufbewahrten Benin-Bronzen zu beginnen.
In diesem Jahr unterzeichnete Deutschland mit Nigeria eine Erklärung, alle 1.130 Benin-Bronzen – Reliefskulpturen aus Kupferlegierungen, viele mit Darstellungen von Hoffiguren – in öffentlichen deutschen Museen auszustellen.
An der Übergabezeremonie nahmen der nigerianische Außenminister Geoffrey Onyeama und der Informationsminister Lai Mohamed teil, an denen auch die deutsche Ministerin für Kultur und Information, Claudia Roth, und Museumsdirektoren teilnahmen. in Deutschland.
„Heute unternehmen wir einen längst überfälligen Schritt: Wir werden 20 Benin-Bronzen aus deutschen Museen an ihren ursprünglichen Standort zurückbringen“, sagte Berbuck gegenüber Reportern in Abuja.
Nigerianische Beamte sagten, einige von Benins Bronzeartefakten seien seit fast zwei Jahrhunderten in Deutschland aufbewahrt worden, einige in Privatsammlungen und in Casinos.
Der Erlös dürfte das British Museum in London, das die mit Abstand größte und bedeutendste Sammlung von Benin-Bronzen beherbergt, weiter unter Druck setzen.
Der nigerianische Informationsminister hat das British Museum gebeten, mehr als 900 Bronzen aus Benin freizugeben.
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