Viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt leiden, weil sie sehr niedrige Löhne verdienen und soziale Standards nicht eingehalten werden. Es gibt ein Verbot von Zwangsarbeit und Kinderarbeit. Fast 80 Millionen Kinder arbeiten und werden in Textilfabriken, Minen, Steinbrüchen und Bauernhöfen ausgebeutet. Sie möchten wissen, wie sich der Bund und die deutsche Wirtschaft an der Einhaltung sozialer Mindeststandards beteiligen? Die Antworten finden Sie hier:
Wie unterstützt Deutschland globale soziale Mindeststandards?
Eine Möglichkeit, diesen menschenunwürdigen Bedingungen entgegenzuwirken, ist das Lieferkettengesetz. Dies tritt am in Kraft Deutschland, ab 2023, vor allem für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern. Ihr Ziel ist der Schutz der Menschenrechte in internationalen Lieferketten. Es zwingt Unternehmen dazu, gegen Verstöße beim Materialeinkauf im Ausland vorzugehen. Durch dieses Gesetz haben Wohltätigkeitsorganisationen und Gewerkschaften die Möglichkeit, betroffene Menschen vor dem deutschen Gericht zu vertreten.
Für welche Unternehmen gilt das Lieferkettengesetz?
Das Supply Chain Duty of Care Act, wie es offiziell heißt, tritt zunächst für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in Kraft. Laut Svenja Scholz, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), wird dies bei rund 900 Unternehmen der Fall sein. Für sie gelten unterschiedliche Pflichten, sowohl für die Unternehmensbereiche selbst als auch direkt oder indirekt für Subunternehmer.
Was bedeutet das Lieferkettenrecht für Unternehmen?
Im Wesentlichen müssen sie die Einhaltung der Menschenrechte überwachen. Ihre Sorgfaltspflicht erstreckt sich grundsätzlich auf die gesamte Lieferkette, vom Rohstoff bis zum finalen Verkaufsprodukt. Diese Anforderungen überschneiden sich, vor allem je nach der Fähigkeit von Unternehmen, Einfluss auf diejenigen zu nehmen, die Menschenrechtsverletzungen verursachen, sowie je nach verschiedenen Ebenen der Lieferketten.
Was müssen Unternehmen nach dem Lieferkettengesetz tun?
Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit haben Unternehmen die Pflicht, eine Risikoanalyse durchzuführen, einen Risikomanagement- und Beschwerdemechanismus aufzubauen und Berichte zu diesen Themen zu veröffentlichen. Kommt es zu Verstößen innerhalb des Unternehmens selbst oder durch Subunternehmer, müssen Unternehmen unverzüglich handeln, „um solche Verstöße zu unterbrechen oder zu verhindern oder das Ausmaß solcher Verstöße zu verringern.“
Wie wird die Einhaltung des Lieferkettenrechts überprüft?
A Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) prüft, ob Unternehmen die Gesetze einhalten. Überwacht Unternehmensberichte und untersucht Beschwerden. Stellt das BAFA Versäumnisse oder Verstöße fest, kann es Bußgelder verhängen oder Unternehmen von öffentlichen Aufträgen in Deutschland ausschließen.
Betrifft das Lieferkettengesetz auch ausländische Unternehmen in Deutschland?
Auch Tochtergesellschaften ausländischer Unternehmen in Deutschland unterliegen dem Gesetz. Ausschlaggebend hierfür ist die Zahl der Beschäftigten in Deutschland; Für deutsche Unternehmen gelten die gleichen Regeln.
Was ändert sich im deutschen Lieferkettenrecht im Jahr 2024?
Ab 2024 gilt das Gesetz auch für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. In Deutschland gibt es etwa 4.800 Unternehmen dieser Größe. Kleine und mittlere Unternehmen unterliegen nicht dem Gesetz.
Wie hilft das Lieferkettenrecht Menschen im Ausland?
Opfer von Menschenrechtsverletzungen im Ausland, die direkt oder indirekt für deutsche Unternehmen oder Unternehmen in Deutschland tätig sind, können ihre Rechte weiterhin vor deutschen Gerichten geltend machen. Sie können auch eine aufnehmen Beschwerde Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Deutschen Gewerkschaften und NGOs ist es gestattet, Opfer von Menschenhandel aus anderen Ländern bei der Durchsetzung ihrer Rechte vor deutschen Gerichten zu unterstützen.
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