Als Reaktion auf die kriegsbedingten Preissteigerungen in der Ukraine haben die Deutschen seit heute eine Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr für neun Euro.
Für drei Monate hatte die Bundesregierung neben bundesweiten Rabatten auf öffentliche Verkehrsmittel und Regionalzüge bereits Ende März angekündigt, dass der IRS die Steuervergünstigung und die Mineralölsteuer um 300 Euro kürzen werde. Drei Monate. Monate.
Monatskarten für neun Euro sind im Juni, Juli und August erhältlich und können im öffentlichen Nahverkehr in allen Städten und Regionalzügen des Landes genutzt werden. Draußen verkehren die ICE-, Intercity- und Eurocity-Fernzüge der Deutschen Bahn.
Der Bund fördert den ermäßigten Pass mit 2,5 Milliarden Euro, die Umsetzung müssen Länder und Kommunen aber eigenständig organisieren.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der mit Grünen und SPD regierenden FDP sieht im Auto eine „große Chance“ als Alternative.
Allerdings räumte er ein, dass Züge und Busse in einigen Regionen in wenigen Tagen voll einsatzbereit sein könnten, was „Geduld“ und „Stahlnerven“ erfordere.
Viele Transportunternehmen haben bereits Booster-Konvois für drei Monate angekündigt. Die Deutsche Bahn etwa will 50 zusätzliche Züge einsetzen und die Flotte aufstocken. Sie sollen vor allem auf touristischen Routen zur Nord- und Ostsee eingesetzt werden.
Trotzdem sind viele Experten skeptisch, ob der Booster ausreicht.
Laut einer vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen ARD am 13. Mai veröffentlichten Studie gaben 44 % der Befragten an, dass sie gerne eine Monatskarte kaufen würden. Bereits 53 % denken, dass wenig oder gar kein Interesse besteht.
Bis Montag wurden allein über die digitalen Kanäle der Deutschen Bahn bereits fast drei Millionen Tickets verkauft.
Normale Monatskarten in deutschen Städten liegen zwischen 60 und 100 Euro.
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