Inflation und steigende Verbraucherpreise haben laut einer am Dienstag (23.08.) veröffentlichten Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (IFO) der Universität München die während der Covid-19-Pandemie angesammelten Ersparnisse der Bundesbürger beeinträchtigt.
IFO-Research-Direktor Timo Wollmershäuser berichtet, dass die Deutschen zwischen April 2020 und März 2021 zusätzlich 70 Milliarden Euro gegenüber Normalbedingungen eingespart haben.
Aber dieser Trend hat sich umgekehrt. Die Bilanzen der Bank zeigen, dass die Verbraucher ihre Ersparnisse seit Ende letzten Jahres so ausgegeben haben, dass sie sie „bis Ende des ersten Quartals 2022 fast vollständig entsorgt haben“, so die Schätzung von Wollmershäuser.
„Im zweiten Quartal setzten sich diese Entwicklungen in nahezu konstantem Tempo fort“, sagte er und merkte an, dass die Inflation als Hauptkatalysator für diesen Trend angesehen werde.
Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen ohne Aussicht auf Besserung weiter, was darauf hindeutet, dass „der private Konsum für den Rest des Jahres leider nicht mehr der Konjunkturmotor des Landes sein wird“, sagt der Volkswirt.
Während der Konsum in den ersten Monaten des Jahres 2022 trotz hoher Inflation kräftig expandiert sei, „zeigen seit Jahresmitte mehrere wichtige Konjunkturindikatoren eine deutlich dämpfende Wirkung“, so Wolmerschauser abschließend.
Neben der Inflation gehören hohe Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheit zu den Faktoren, die am stärksten zur Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im August beigetragen haben, dem stärksten Faktor, der seit Beginn der Pandemie im März 2020 verzeichnet wurde.
Auswirkungen auf die Löhne
Im ersten Halbjahr hielten die von den Gewerkschaften ausgehandelten Lohnerhöhungen nicht mit dem Anstieg der Verbraucherpreise Schritt. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung für wirtschaftliche Studien schätzt, dass sich dies in naher Zukunft nicht ändern sollte.
Die Löhne stiegen in Deutschland um durchschnittlich 2,9 %. Da die Verbraucherpreise gleichzeitig und schneller stiegen, betrug der reale Lohnverlust laut Stiftung 3,6 %.
Diese Lohnerhöhung steht weitgehend im Zusammenhang mit Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, die 2021 vor der russischen Invasion in der Ukraine abgeschlossen wurden. Die meisten Erhöhungen liegen bei etwa 2,5 %.
Die jüngsten Vereinbarungen brachten Lohnempfängern Gewinne von 4,5 %, hinken aber auch den Inflationsraten hinterher.
RC (dpa, Reuters)
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