Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands wird im Jahr 2024 nach Schätzungen großer deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute voraussichtlich um weitere 0,1 % sinken, da das Land die Krise seines Industriemodells nicht überwinden kann.
„Neben der Konjunkturschwäche belasten auch strukturelle Veränderungen die deutsche Wirtschaft“, sagte Geraldine Danni-Netlik vom Berliner DIW in einer Pressemitteilung.
Bereits im Jahr 2023 wird für das deutsche BIP ein Rückgang um 0,3 % prognostiziert.
Im Vergleich zur letzten Prognose im Frühjahr bedeutet dies eine Abwärtskorrektur um 0,2 Prozentpunkte für 2024 und 0,6 Prozentpunkte für 2025.
Daher dürfte die deutsche Wirtschaft zwei Jahre in Folge schrumpfen.
Eine Gruppe von fünf Instituten (DIW, Ifo, IfW Kiel, IWH und RWI) sagte, dass zwar später in diesem Jahr eine Erholung erwartet werde, das Wachstum jedoch nicht wieder das Tempo vor der Pandemie erreichen werde.
Für die nächsten zwei Jahre prognostizieren die Unternehmen eine schwache Erholung mit Steigerungen von 0,8 % im Jahr 2025 und 1,3 % im Jahr 2026.
Im Herbst revidiert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck seine Wachstumsprognose für 2024 auf derzeit 0,3 %.
Die deutsche Wirtschaft profitiert seit langem von billiger Energie, dank russischer Gaslieferverträge mit Moskau und der Verlagerung der Exporte insbesondere nach China.
Beide Modelle befinden sich derzeit in einer Krise, teils wegen des Krieges in der Ukraine, teils wegen der schwachen globalen Nachfrage und dem Zusammenbruch der Weltwirtschaft.
Auf dem Arbeitsmarkt stieg die Arbeitslosigkeit Ende August unbereinigt auf 6 % der Erwerbsbevölkerung, während viele Unternehmen im Land von Insolvenzen und Entlassungsprogrammen betroffen waren.
Diese Situation beunruhigt die Verbraucher, die eher daran interessiert sind, ihr Einkommen vorsorglich zu sparen, als es auszugeben, was sich negativ auf die wirtschaftliche Erholung auswirken könnte.
Vor allem die Krise in der Autoindustrie, die am Mittwoch mit entscheidenden Verhandlungen über die Zukunft des großen europäischen Herstellers Volkswagen begann, schürt die Sorgen. Dieser droht mit Fabrikschließungen in Deutschland und dem Abbau Tausender Arbeitsplätze.
Allmählich dürfte der private Konsum, gestützt durch steigende Realeinkommen – sinkende Inflation und steigende Löhne – sowie die Erholung wichtiger europäischer Märkte die deutsche Wirtschaft ankurbeln.
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