Der neue Tarif von 12 Euro pro Stunde erfüllt das Wahlkampfversprechen von Olaf Schultz und gilt ab Oktober und kommt mehr als 6 Millionen Arbeitnehmern zugute. Der Bundestag hat am Freitag (03.06.) der Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro (61,8 brasilianische Reais) pro Stunde zugestimmt und löst damit eines der wichtigsten Wahlversprechen von Bundeskanzler Olaf Schulz bei der Wahl im vergangenen Jahr ein. Die Erhöhung um rund 15 % soll ab Oktober wirksam werden. Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums kommt die Maßnahme mehr als 6 Millionen Arbeitnehmern direkt zugute. Der von der Regierung vorgelegte Gesetzentwurf wurde mit den Stimmen der in der Regierungskoalition vertretenen Grünen, Liberalen und Sozialdemokraten sowie der Linken angenommen. Die konservative Gruppierung aus Christlich Demokratischer Union (CDU) und Christlich Sozialer Union (CSU) sowie Ultranationalisten der Alternative für Deutschland (AfD) enthielten sich der Stimme. Seit 2015 gilt der Mindestlohn in Deutschland seit Januar 2015 – auf Drängen von Schulz’ Sozialdemokraten, die damals Teil der von Angela Merkel geführten Regierungskoalition waren – und wird seither auf Empfehlung stetig angehoben ein spezieller Fachausschuss, der sich aus Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammensetzt. Unabhängig vom am Freitag verabschiedeten Gesetz steigt der seit Jahresbeginn geltende Mindestlohn von derzeit 9,82 Euro erwartungsgemäß zum 1. Juli auf 10,45 Euro. Nach der Erhöhung im Oktober entschied der Ausschuss erneut über mögliche künftige Anpassungen. Die Lohnerhöhung erfolgt inmitten eines Inflationsschubs nach der russischen Invasion in der Ukraine. Laut einer diese Woche veröffentlichten offiziellen Schätzung erreichte die jährliche Inflationsrate Deutschlands im Mai 7,9 %, die höchste seit dem Winter 1973/74. Schulz sagte am Mittwoch, er wolle Arbeitgeber und Gewerkschaften zusammenbringen, um Wege zu finden, die Auswirkungen steigender Preise abzumildern und eine Inflationsspirale in Europas größter Volkswirtschaft zu verhindern. Einige Arbeitgeber kritisierten die Erhöhung und argumentierten, dass sich die Regierung in langwierige Verhandlungen zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gewerkschaften über die Festsetzung von Lohnniveaus einmische. Doch Gewerkschaften und Politiker wiesen die Kritik zurück und sagten, ein Mindestlohn von 12 Euro würde die Armut in Deutschland verringern. md/cn (DPA, AP)
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