Kölner Stadtanzeiger – Rio nutzte den Impfstoff, um aus der Epidemie herauszukommen (22.11.)
Es ist ein historischer Tag in der Pandemie für Rio de Janeiro. Die Sieben-Millionen-Stadt, die zu den am stärksten betroffenen Städten Brasiliens und damit der Welt gehörte, verkündete am Wochenende stolz: Kein einziger Covid-19-Patient liegt in öffentlichen Krankenhäusern.
Mit anderen Worten: Die Betten auf der Intensivstation sind leer. Dort, wo zu Spitzenzeiten 1.500 Patienten auf Intensivstationen behandelt wurden, wo Fußballstadien in Feldlazarette umgewandelt wurden, steht heute alles leer.
Das Gesundheitsministerium von Rio spricht mit Stolz vom „Triumph der Wissenschaft“. Ein Seitenhieb auf alle, die am Erfolg der Impfkampagne zweifelten. Bei denen, die – wie etwa Präsident Jair Bolsonaro – lieber auf Medikamente zurückgreifen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt ist.
Seit der Impfstoff verfügbar ist, haben sich viele Menschen an Gesundheitszentren gewandt. Nach unabhängigen Untersuchungen brasilianischer Medien liegt die Impfquote für die erste Dosis in Rio de Janeiro bei 94,4 %. Brasilianische Medien haben einen eigenen Untersuchungsausschuss gebildet, nachdem Bolsonaros Regierung versucht hatte, die Coronavirus-Zahlen zu manipulieren. Im Bundesstaat São Paulo ist die Quote höher (98,7 %). Erstmals seit Beginn der Pandemie meldete die Landesregierung einen Tag ohne einen einzigen Todesfall aufgrund von Covid-19.
„Es ist klar, dass der Rückgang der Todesfälle auf einen Anstieg der Impfrate zurückzuführen ist“, sagte die Epidemiologin Ethel Maciel von der Bundesuniversität Espirito Santo. Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Es ist Frühling in Brasilien, die Temperaturen sind hoch – und die meisten Menschen verbringen ihre Zeit draußen.
Der Hauptgrund für die deutliche Verbesserung der Situation in São Paulo, aber auch in Rio de Janeiro, ist der mutige Impfkurs der Landesregierungen und die Impfbereitschaft der Bevölkerung.
Darüber hinaus liegen umfangreiche Erfahrungen mit groß angelegten Impfkampagnen vor. Etwa 80 Millionen Menschen werden jedes Jahr innerhalb von sechs Wochen gegen Grippe geimpft. Täglich gibt es mehr als 2 Millionen Impfungen.
Süddeutsche Zeitung – Free Fire (20.11.)
Es ist nicht leicht, sich 13.000 Quadratkilometer vorzustellen. Seine Fläche ist etwa fünfmal so groß wie der Staat [alemão] Saarland – oder 1,8 Millionen Fußballfelder. Es ist schwer vorstellbar, dass im brasilianischen Amazonasgebiet mehr als 13.000 Quadratkilometer Tropenwald zerstört wurden – und das allein zwischen August 2020 und Juli 2021.
Jedes Jahr veröffentlicht das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) aktualisierte Daten. Diese Dinge sind schon lange kein Problem mehr: In den letzten 15 Jahren wurden in einem einzigen Jahr noch nie so viele Regenwälder zerstört. Die meisten Experten sind sich einig, dass auch die rechte Regierung Brasiliens schuld ist, denn die Abholzung im Amazonasgebiet verlangsamte sich über die Jahre zunächst und stagnierte dann bei einer Rate von etwa 6.500 Quadratkilometern pro Jahr.
Als Präsident Jair Bolsonaro im Januar 2019 sein Amt antrat, stiegen die Entwaldungsraten erneut an. Im ersten Jahr seiner Regierung wurden mehr als 10.000 Quadratkilometer zerstört. Seitdem hat die Entwaldung von Jahr zu Jahr zugenommen. Addiert man die während der Bolsonaro-Ära erfassten Werte, kommen wir auf mehr als 34.000 Quadratkilometer, eine Fläche, die größer ist als die Fläche Belgiens.
Die Zahlen zeigen, wie wenig getan wird, um die Entwaldung einzudämmen. Die Inpe-Daten stammen von Ende Oktober und wären vor Beginn der Klimakonferenz (COP26) in Glasgow veröffentlicht worden, wo die brasilianische Regierung versprochen hatte, die Entwaldung bis zum Ende dieses Jahrzehnts zu beenden. Umweltschützer sehen darin ein leeres Versprechen, das nur das Image der Regierung aufpoliert.
Süddeutsche Zeitung – Gianni, König der Schaumpiraten (24.11.)
Alarmstufe Rot bei der FIFA: Die interne Ethikkommission muss ein Verfahren gegen Präsident Gianni Infantino und andere prominente Persönlichkeiten eröffnen. Die FIFA soll das prominente Freistoß-Sperrspray jahrelang ohne Zustimmung des Patentinhabers – und sogar gegen Gerichtsentscheidungen – an Schiedsrichter verteilt haben.
In einem vor Wochen in Brasilien ergangenen Urteil verurteilte der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates Rio de Janeiro die FIFA zur Zahlung einer Entschädigung in Millionenhöhe für fortgesetzte Patentverletzungen „in unlauterer Absicht“.
Wenn das für die Festsetzung der Höhe der Entschädigung zuständige Gericht dem Antrag der Kläger nachkommt und alle Spiele seit der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien sammelt, als die Erfinder ihr Spray zweifellos zu Testzwecken an die FIFA geliefert haben, könnte der zu zahlende Betrag bis zu einem Jahr betragen Wert im zweistelligen Millionenbereich. Oder mehr.
Ein Schaumstoffkoffer kann teuer werden. Die beiden Erfinder, der Brasilianer Heine Aleman und der Argentinier Pablo Silva, wollen in rund 50 Ländern vor Gerichten klagen, wo ihre Produkte Patentschutz genießen. Auch in Deutschland. Bald wird es Geld für teure Anwälte geben. Wenn der Fußball in Deutschland oder England Millionen zahlen müsste, würde er gerne den Piratenkönig in Zürich verklagen. Setzen Sie sich bei der nächsten Konferenz mit der Ethikkommission in Verbindung.
pv/li (OTS)
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