Es sei peinlich, dass die Bundesliga mit ihrer Organisation, den wunderschönen Stadien und dem Publikum, das die Arenen vor der Pandemie füllte und die Zuschauerzahlen übertraf, eine starke Mannschaft in der Meisterschaft hat, schrieb Gerd Wenzel. Im speziellen Fall der Bayern trifft die Aussage nicht nur auf den Inlandsverbrauch in der Bundesliga zu, sondern die Gleichung lässt sich auch auf das europäische und ggf. globale Szenario übertragen. In der Champions League zum Beispiel haben die Bayern seit 2012 drei Endspiele bestritten, zweimal gewonnen, dazu vier Mal das Halbfinale und zweimal das Viertelfinale erreicht. In dieser Zeit schied er nur einmal (2019) aus dem Achtelfinale aus. Außerdem gewannen sie 2013 und 2020 die Klub-Weltmeisterschaft. Keine andere deutsche Mannschaft hat diese Leistung in den letzten 10 Jahren auch nur annähernd erreicht. Rivalen wie Schalke 04 und Leverkusen fielen meist schon spätestens im Hinspiel der K.-o.-Runde vom Tisch. Nur Rookie Borussia Dortmund und RB Leipzig haben irgendwann weiter gegangen. 2013 bestreiten die auringros mit den Bayern sogar den EM-Titel. Doch mit dem Ausscheiden von Dortmund, Leipzig und Wolfsburg aus der Champions League befindet sich der deutsche Fußball erneut in der unglücklichen Notlage, in der Akutphase nur mit einer Mannschaft vertreten zu sein. Wettkampfphase. In der Zwischenzeit schickt England vier Vertreter auf das Feld, und Spanien stellt drei Teams. Portugal, Frankreich und Italien stellen jeweils zwei Mannschaften. Die Länder mit einer Mannschaft in der nächsten Phase des Turniers sind die Niederlande, Österreich und schließlich Deutschland. Die Bayern überholten die Konkurrenten, und es ist peinlich, dass die deutsche Liga mit all ihrer Organisation, ihren schönen Stadien und dem Publikum, das vor der Epidemie die Plätze füllte und den Zuschauerrekord nach und nach brach, nur eine Mannschaft hatte Meisterschaft. In dieser Saison hat der FC Bayern seine europäischen Konkurrenten (Barcelona, Benfica und Dynamo Kiew) in der Gruppenphase überflügelt. Es gab sechs Siege, 22 erzielte Tore und nur drei Gegentore. Von allen anderen 31 Teilnehmern haben nur Liverpool und Ajax Amsterdam ähnliche Kampagnen durchgeführt. Während die Bayern in der Gruppenphase glänzten, waren Borussia Dortmund und Wolfsburg mit der Blamage nicht zufrieden. Die Dortmunder Oringros erreichten den dritten Platz in ihrer Gruppe hinter Ajax und Sporting Lissabon. Die „Wölfe“ aus Wolfsburg belegten wiederum bitter den letzten Platz hinter Lille, Salzburg und Sevilla. Nicht einmal in den Playoff-Spielen der Europa League schafften sie es, sich zu qualifizieren. Leipzig kann zumindest zu Recht argumentieren, dass man gegen Manchester City und PSG nicht viel machen kann, außer tapfer zu kämpfen und nach einer Niederlage erhobenen Hauptes vom Platz zu gehen. Immerhin wurde er Dritter in seiner Gruppe und wird in den Playoffs der Europa League gegen Real Sociedad aus Spanien spielen. Dieses Trio Dortmund, Leipzig und Wolfsburg wird enorme finanzielle Verluste hinnehmen müssen, was ihre Konten verwässert. Alle drei werden in der Champions League nicht viel Geld zu gewinnen haben, sowohl für die Teilnahme als auch für Siege in den nächsten Etappen, zusätzlich zu dem Betrag, der die TV-Rechte angibt. Hohe Summen drohen bei Borussia Dortmund, man darf nicht vergessen, dass der Vertrag ihres Hauptdarstellers, des norwegischen Stürmers Erling Haaland, eine Abfindung von 75 Millionen Euro vorsieht, die kurz nach dem Ende der Liga in Kraft tritt. Saison 21/22, also im Mai nächsten Jahres. Wie üblich könnte der Vorstand von Aurinegra erwägen, über den Stürmer zu verhandeln, um seinen finanziellen Verlust auszugleichen, der durch das vorzeitige Ausscheiden des Teams in der Champions League entstanden ist. In der Zwischenzeit dürften Leipzig und Wolfsburg von ihren Muttergesellschaften (RB bzw. VW) eine Kapitaleinlage verlangen, um ihre Millionärslisten zu führen. Andernfalls müssen sie auf die eine oder andere Weise ihre monatlichen Spielergehälter kürzen, um die Rechnungen auszugleichen. Es ist klar, dass Bayern diese Probleme nicht hat, die seine Rivalen betreffen. Ganz im Gegenteil. 78,5 Millionen Euro (rund 500 Millionen Brasilianische Rial) hat er für eine tadellose Champions-League-Saison bereits verdient. Erreichen sie das Endspiel, haben die Bayern knapp über 120 Millionen Euro verdient. Mit so viel Geld hätten sie nicht nur ihre eigene Landwirtschaft gerettet, sondern auch die des deutschen Fußballs, repräsentiert durch die Bundesliga, die seit mindestens zehn Jahren immer zu den Titelfavoriten zählt. Von dem, was bisher beobachtet wurde, wird es diesmal nicht anders sein. __________ Gerd Wenzel startete 1991 mit dem Sportjournalismus bei Caltura TV in São Paulo, als die Bundesliga zum ersten Mal in Brasilien ausgestrahlt wurde. Von 2002 bis 2020 arbeitete er für ESPN-Kanäle als Experte für den deutschen Fußball, als er weiterhin Bundesligaspiele für OneFootball Berlin kommentierte. Wöchentlich donnerstags erscheint der Podcast „Bundesliga no Ar“. Die Halabzit-Kolumne erscheint jeden Dienstag. Der Text gibt die Meinung des Autors und nicht unbedingt die Meinung der DW wieder. Autor: Gerd Wenzel
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