Die Erholung der deutschen Wirtschaft wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so die neuen Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), das nach einer Rezession im Jahr 2023 von einer Rezession in diesem Jahr ausgeht.
Der deutsche Außenhandel sei seit Herbst 2022 rückläufig und sei zuletzt sogar unter das Niveau von 2019 gefallen, teilte das von Wirtschaftsverbänden finanzierte Institut mit.
Ein Grund dafür ist, dass die weltweite Nachfrage nach Investitionsgütern – einem wichtigen Bestandteil der deutschen Exportwirtschaft – aufgrund der geopolitischen Lage weiterhin schwach ist.
Daher ist die Aktivität im Maschinenbausektor rückläufig.
Außerdem ist Deutschland ein teures Land.
Obwohl sich die Energiepreise stabilisiert haben, sind sie immer noch höher als vor der Energiekrise.
Die Arbeitskosten sind in den letzten zwei Jahren in Folge stark gestiegen – um 5 %, während gleichzeitig die Arbeitsproduktivität jährlich um 0,1 % gesunken ist.
Andererseits liegt die Inflation zuletzt wieder bei etwa 2 %. Die Aufrechterhaltung dieses Niveaus wird jedoch auch von der Entwicklung der Energiepreise und der Arbeitskosten abhängen.
Ein Kurswechsel in der Geldpolitik ist daher längst überfällig, und der Sektor, der besonders unter den Folgen leidet, ist der Bausektor, dessen Bruttowertschöpfung im Jahr 2024 rund 10 % unter dem Niveau von 2019 bleiben wird.
Die Konjunkturaussichten bleiben daher düster und Bürokratie, hohe Steuern und fehlende politische Investitionsanreize machen Deutschland im internationalen Wettbewerb unattraktiv.
Infolgedessen bleiben die Unternehmensinvestitionen in Anlagevermögen schwach und werden im Jahr 2024 um 1,5 % zurückgehen.
Zumindest steigt der private Konsum, und die Ausgaben der privaten Haushalte dürften bei steigenden Realeinkommen dank niedriger Inflation und einem allgemein starken Arbeitsmarkt dazu beitragen, dass die Wirtschaft um einen halben Prozentpunkt wächst.
„Für einen echten Aufschwung reicht das nicht aus“, sagt IW-Experte Michael Groemling und fügt hinzu, dass neben dem Konsum auch die Investitionen angekurbelt werden müssten, „wo sich bereits große Lücken gebildet haben“.
Um dies zu erreichen, bedarf es einer Stärkung der Versorgungspolitik zur Verbesserung der Standortbedingungen der Unternehmen.
„Wenn sich nichts ändert, werden wir weiterhin unser Potenzial verschwenden“, warnte er.
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