Aktivisten der deutschen Umweltgruppe „Letzte Generation“ blockierten am Donnerstag (13.) die Start- und Landebahnen zweier Flughäfen im Land und störten damit den Beginn der Sommerferien für einige Deutsche.
Der Hamburger Flughafen im Norden Deutschlands hatte den Betrieb für fast vier Stunden, von 6:10 bis 9:50 Uhr, eingestellt. 17 Landungen und 19 Starts wurden aufgrund des Shutdowns abgesagt. Zehn Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet.
Nach Angaben der Polizei besetzten mehrere Aktivisten den Sperrbereich des Flughafens und schlossen sich den Lande- und Startbahnen an.
„Wir protestieren gegen die mangelnde Planung und Umsetzung des Klimakrisengesetzes durch die Regierung“, sagte die Gruppe.
Kritik am wachsenden Flugverkehr
Klimaaktivisten kritisieren die weiterhin steigende Zahl an Flugreisenden und die damit verbundenen Emissionen der Luftfahrtindustrie.
„Anstatt einen konkreten Plan auszuarbeiten, wie dies vermieden und das gesetzlich geforderte Emissionsminderungsziel erreicht werden kann, setzt das Verkehrsministerium auf ‚technische Transparenz‘“, sagte Letsday Generation.
In Düsseldorf, Westdeutschland, hielten sich Mitglieder der Gruppe auch an Landebahnen von Flughäfen auf. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur DPA sagte, sechs bis sieben Menschen hätten sich am Morgen Zugang zu den Start- und Landebahnen verschafft, um dort zu landen und zu starten.
Der Flugbetrieb sei vorübergehend eingestellt und es seien Flugverspätungen gemeldet worden, teilte die Flughafenbehörde mit.
Der Aktivist wurde von einem Lastwagen weggeschleppt
Die Aktivitäten der Gruppe umfassten neben Störungen am Flughafen und Angriffen auf Kunstwerke in Museen häufig auch Straßensperren, führten in den letzten Monaten zu Zusammenstößen mit Autofahrern und führten zu Hunderten von Klagen gegen Aktivisten.
Bei einer Protestkundgebung in Norddeutschland wurde am Mittwoch ein Aktivist von einem Lastwagen weggeschleppt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall auf einer Hauptstraße bei Protesten in Stralsund im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Auf einem Video des Vorfalls ist zu sehen, wie der Lkw-Fahrer drei Demonstranten überholte, die den Verkehr auf der Straße blockierten, und drohte, mindestens einen von ihnen zu verprügeln. Dann setzt sich der Mann wieder ans Steuer und fährt das Fahrzeug. Ein junger Aktivist, der sich wieder vor das Fahrzeug setzte, wurde dann etwa einen Meter geschubst (Siehe Video unten).
Der 41-jährige Lkw-Fahrer fuhr davon, meldete den Vorfall jedoch später der Polizei. Gegen den Fahrer wird wegen versuchter schwerer Körperverletzung ermittelt, er hat seinen Führerschein bereits den Behörden übergeben.
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