Die Veröffentlichung von Plänen, das Netz der Deutschen Bahn mit Huawei-Komponenten auszubauen, kommt aus politischer Sicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Bur Jürgen Hill
Während Berlin über ein Verbot von Huawei- und ZTE-Komponenten in Deutschlands 5G-Netzen debattiert, setzt die Deutsche Bahn (DB) laut Reuters konsequent auf Huawei.Im Dezember 2022 schloss die Deutsche Bahn einen Vertrag über 64 Millionen Euro mit Deutsche Telekom Business Solutions, One of Die für gewerbliche Kunden zuständigen Telekom-Tochtergesellschaften bauen ein neues internes IP-Netzwerk mit Huawei-Equipment auf.
Unerwünschte Huawei-Ausrüstung
Dieses IP-Netz soll das Rückgrat der digitalen Infrastruktur der Bahn bilden, über die künftig der Betrieb gesteuert wird. Auch Router und Switches von Huawei sollen zum Einsatz kommen. Gerade diese Geräte stoßen bei der Bundesregierung auf Kritik. Da Geräte regelmäßige Updates benötigen, besteht laut Sicherheitsexperten die Gefahr, dass im Zuge von Updates Backdoor-Malware eingeschleust wird.
Deutsche Bahn, ein sorgloser Betreiber?
Die Veröffentlichung von Plänen, das Netz der Deutschen Bahn mit Huawei-Komponenten auszubauen, kommt aus politischer Sicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Während die Politik den Einsatz chinesischer IT-Komponenten in 5G-Mobilfunknetzen als Teil kritischer Infrastruktur besonders kritisch betrachten will und ggf. den Rückbau der entsprechenden Komponenten anordnet, scheint ein anderes Unternehmen im Bereich der kritischen Infrastruktur, die Deutsche Bahn, dies zu tun. Verlassen Sie sich rücksichtslos auf chinesische Zutaten. Kritische Infrastruktur umfasst nach einer gängigen Definition Energie, Gesundheit, Ernährung, Transport, Verkehr – einschließlich Schienenverkehr – Finanzen, Versicherungen, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Wasser..
Politische Kritik
Bald tauchten die ersten politischen Experten auf. Konstantin von Notz, Grünen-Abgeordneter und Vorsitzender des parlamentarischen Kontrollausschusses zur Überwachung der Geheimdienste, sagte gegenüber Reuters: „Sollte sich herausstellen, dass das Unternehmen erneut von Huawei-Technologie abhängig ist, werden ernsthafte Fragen auftauchen.“ Das kritisierte er weiter „Es scheint klar zu sein, dass nicht alle verstanden haben, wie wichtig es ist, dringende Warnungen an die Sicherheitsbehörden ernst zu nehmen.“
Fehler in Computersicherheitsgesetzen?
Es scheint jedoch, dass Politiker auf ihre Nase schauen sollten, bevor sie mit dem Finger auf andere zeigen. Wie beispielsweise das deutsche Online-Magazin Fundcene.com berichtet, sind der Deutschen Bahn keine Mängel bekannt. Schließlich unterliegt das DB-interne Rechnernetz keiner Meldepflicht, da es sich nicht um ein öffentliches Netz handelt. Diese Argumentation wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigt. Bahn-IT-Systeme werden noch nicht als kritisch eingestuft. Dies scheint ein Fall technischer Fehler zu sein, die bei der Verabschiedung von Computersicherheitsgesetzen aufgetreten sind.
Der Ausweg aus diesem Dilemma ist für Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD, klar: IT-Sicherheitsgesetze müssen auf andere Branchen wie Krankenhäuser, Energieversorger oder Bahnen ausgeweitet werden. Laut Nils berichtet die Wirtschaftswoche, dass der Koalition das Thema bekannt sei, „und dass an Vorschlägen gearbeitet wird“.
gemäß unserer Meinung
Der eigentliche Skandal lag am Ende nicht darin, dass die Deutsche Bahn Huawei-Equipment installiert, sondern in einem gescheiterten IT-Sicherheitsgesetz, das nur Teile kritischer Infrastrukturen erfasst. Zu Huaweis Verteidigung muss auch gesagt werden, dass es keinen einzigen öffentlich zugänglichen Beweis für ein mögliches Backtracking oder andere Sabotagemöglichkeiten gibt – trotz all der jahrelangen Debatte über die Risiken, die von chinesischen Huawei- und ZTE-Geräten ausgehen.
Eine ganz andere Frage ist dagegen – gerade vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der russischen Gaslieferungen –, ob die Wirtschaft in wichtigen Bereichen auf ein Land oder nur eine Ressource setzen kann? Nur dann sollte diese wirtschaftspolitische Diskussion öffentlich geführt werden und nicht aufgrund von Sicherheitsbedenken, für die es noch keine öffentlichen Beweise gibt.
„Lebenslanger Social-Media-Liebhaber. Fällt oft hin. Schöpfer. Leidenschaftlicher Feinschmecker. Entdecker. Typischer Unruhestifter.“
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