Die prognostizierte Rezession der deutschen Wirtschaft im Jahr 2023 dürfte nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) in München an diesem Mittwoch (14.12.) geringer ausfallen als bisher angenommen.
Solche Neuigkeiten für ein Land, in dem die russische Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 zu einem erheblichen Anstieg der Energie-, Treibstoff- und Lebensmittelkosten geführt hat.
Laut Ifo wird die Wirtschaft im nächsten Jahr voraussichtlich nur um 0,1 % schrumpfen, eine niedrigere Prognose als die zuvor von der Agentur geschätzte Kontraktion von 0,3 %.
Der Hauptgrund für das Nachlassen der prognostizierten Verlangsamung ist eine Verlangsamung der Inflation nach Monaten starker Preisanstiege. Im November lag die jährliche Inflation bei 10 %, im Oktober bei 10,4 %.
Im Jahr 2022 lag die Inflation bei 7,8 %. Bis 2023 sollen es laut ifo 6,4 % sein, wenn staatliche Maßnahmen zur Steuerung der Energiepreise zu greifen beginnen. Zu Beginn des europäischen Herbstes prognostizierten die Forscher für das nächste Jahr eine Inflation von 9,3 %.
Im Oktober dieses Jahres verabschiedete die Bundesregierung ein 200-Milliarden-Euro-Paket zur Abfederung der Auswirkungen der Energiekrise, einschließlich einer Deckelung der Gaspreise für Unternehmen und Haushalte.
Auch Ifo-Prognosechef Timo Wollermerscher stellte fest, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal des Jahres mit einem Wachstum von 0,4 % besser als erwartet ausgefallen sei.
Trotz allem Wachstum im Jahr 2022
Was die Gesamtbilanz der deutschen Wirtschaft für dieses Jahr anbelangt, so geht die aktuelle Prognose von einem Wachstum von 1,8 % aus – zuvor waren es 1,6 % gewesen.
Ifo weist darauf hin, dass eine starke Wiederbelebung des Wachstums erst 2024 erfolgen sollte.
Während die nächsten zwei Quartale möglicherweise einen Rückgang aufweisen, „wird es danach wieder aufwärts gehen“, sagte Vollermershuser, der in zwei Jahren ein positives Ergebnis von 1,6 % prognostizierte.
Laut ifo „Erst in der zweiten Hälfte [de 2023] Es wird erwartet, dass die Einkommen schneller wachsen als die Preise, was den Konsum ankurbeln sollte.“
Trotz Inflation wies das Unternehmen darauf hin, dass die Nachfrage nach deutschen Industrieprodukten weiterhin hoch sei, was der Wirtschaft helfen dürfte.
Das Vertrauen steigt, der Treibstoff sinkt
Die Ifo-Prognose wurde einen Tag veröffentlicht, nachdem eine Umfrage ergab, dass das Vertrauen der deutschen Anleger im Dezember leicht gestiegen ist.
An diesem Mittwoch veröffentlichte der ADAC, Deutschlands größter Verband der Autofahrer, einen Bericht, in dem behauptet wird, dass die Kraftstoffpreise gesunken sind.
So sanken die Preise für Benzin mit Zusatzstoffen um 7,6 Cent und für Diesel um 5,9 Cent gegenüber der Vorwoche. Diese Zahlen stellen laut ADAC einen Rückgang von 30 bzw. 31 Cent gegenüber Oktober dar.
gb/bl (AFP, dpa, Reuters)
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