Deutschland verzeichnete sein erstes Handelsbilanzdefizit seit mehr als 30 Jahren. Die deutsche Handelsbilanz weist ein Defizit von rund 1 Milliarde Euro aus, während die europäischen Unternehmen unter steigenden Kosten stehen, während die Nachfrage aus Angst vor einer konjunkturellen Abschwächung zurückgeht.
Im Mai fielen die deutschen Exporte im Jahresvergleich um 0,5 % auf 125,8 Milliarden Euro. Auf Jahresbasis ergab sich ein Wachstum von 11,7 %. Dagegen wuchsen die Importe in der Reihe um 2,7 % und im Jahresvergleich um 27,8 % auf 126,7 Milliarden Euro, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes Destatis vom Montag hervorgeht.
„Dass die Exporte angesichts des aktuellen Umfelds zurückgehen, ist nicht verwunderlich“, sagte Oliver Rakau, Ökonom bei Oxford Economics in Frankfurt. „Wir müssen uns auf Importe konzentrieren, insbesondere auf die Preisentwicklung“, fügte der Spezialist in Erklärungen gegenüber Bloomberg hinzu.
Lieferketten stehen aufgrund der neuen Coronavirus-Welle in China und der russischen Invasion in der Ukraine immer noch unter Druck, ein Phänomen, das auch Deutschland nicht außer Acht lässt.
Im Mai stiegen die Importpreise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe im Jahresvergleich um mehr als 30 %.
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