Das deutsche BIP ist 2020 um 4,6 % gesunken und 2021 um 2,7 % gewachsen. Timo Walmershauser, Leiter des Prognosebereichs beim deutschen Ifo-Institut, stellt fest, dass die Leistung „deutlich unter dem Potenzial“ liegt.
Die Pandemie hat Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 bereits rund 300 Milliarden Euro gekostet, so das deutsche Ifo-Institut, das diesen Betrag auf 10 % des Bruttoinlandsprodukts des Landes im Jahr 2019 schätzt.
„Ohne die Krise wäre die deutsche Wirtschaft in jenen Jahren jährlich um 1,3 Prozent gewachsen“, sagte IFO-Prognosechef Timo Wollmershäuser in einer am Donnerstag veröffentlichten IFO-Erklärung.
„Für diese Berechnung stützen wir uns auf die Ifo-Konjunkturprognosen vom Dezember 2019 für 2020 und 2021“, sagte Walmershauser mit Blick auf die Kosten der Pandemie.
Diese Prognosen stimmen nach Angaben des Instituts mit denen anderer deutscher Experten der Wirtschaftsforschung und der Bundesbank überein.
Es sei die „schlimmste Wirtschaftskrise seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest und fügte hinzu, „es sei daher angebracht, dass die Bundesregierung der Wirtschaft entschieden Stabilität verleiht“.
Fuest betonte, dass dieses Regierungshandeln „nicht nur durch eine klassische nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, sondern auch durch die Stabilisierung der Finanzmärkte und die vorübergehende Unterstützung von Arbeitnehmern, Selbständigen und Unternehmen“ erfolgt sei.
Er fügte hinzu, dass die Auswirkungen der Krise eine Zunahme der Staatsverschuldung, eine Verschärfung der Ausbildung und ein Digitalisierungsschub sein werden, der sich durch Fernarbeit und E-Commerce auf die Wirtschaft auswirken wird.
Ifo erinnert daran, dass vor genau zwei Jahren die Pandemie Europa getroffen hat und dass die deutsche Wirtschaft 2020 um 4,6 % eingebrochen ist und sich dann 2021 um 2,7 % erholt hat.
Aus Sicht von Wollmershäuser bedeutet dies, dass sich die deutsche Wirtschaft „unterdurchschnittlich entwickelt“ habe.
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